Entstehung der Induratio penis plastica
Die beiden großen Schwellkörper (Corpora cavernosa) werden von einer widerstandsfähigen und zugleich elastischen Haut umfasst (Tunica albuginea), welche sich bei einer Erektion gut ausdehnen und bei schlaffem Penis wieder zusammenziehen kann. Bei der Induratio penis plastica kommt es durch o.g. Ursachen zu einer Verletzung dieser Tunica albuginea und anschließend zu einer Narbenbildung. Dadurch geht die wichtige Elastizität an dieser Stelle verloren. Die fehlende Elastizität führt dazu, dass sich der Schwellkörper bei einer Erektion nicht mehr gleichmäßig ausdehnen kann und sich in die Richtung der Narbe verkrümmt.
Therapie der Induratio penis plastica
Die Therapie der Induratio penis plastica ist häufig schwierig. Einige Jahre wurde Kalium-4-Aminobenzoat (Potaba ®) in Tablettenform verabreicht. Diese Behandlung konnte jedoch keinen durchschlagenden Erfolg erzielen und wird heute nur noch in seltenen Fällen eingesetzt.
Ich verwende unterschiedliche lokale Therapien zum Einbringen von Medikamenten direkt in den Plaque. Weiters verspricht auch die Iontophorese in manchen Fällen Besserung. Dabei werden unterschiedliche Medikamente unter sehr schwachem, nicht spürbarem Gleichstrom eingebracht.
Die Stoßwellentherapie kann vor allem bei Penisverkrümmungen mit Verkalkungen, welche im Ultraschall gut sichtbar sind, in einem multimodalen Setting in Kombination mit anderen Medikamenten eingesetzt werden.
Stoßwellentherapie am Penis
Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) kommt bei der Behandlung von Erektionsstörungen, chronischer Prostatitis und Penisverkrümmung zum Einsatz. Bei einer Penisverkrümmung kann die Stoßwellentherapie die narbig-verkalkten Plaques aufweichen, ein Fortschreiten der Narbenbildung reduzieren und Schmerzen, die v.a. bei Erektion auftreten, mildern.
Die ESWT bewirkt im Schwellkörper zum einen direkt eine Stickstoffmonoxid-Freisetzung, was direkt zu einer besseren Durchblutung durch Gefäßerweiterung führt. In einem langsameren Prozess über mehrere Wochen bewirkt die Therapie die Einsprossung neuer Blutgefäße und das Einströmen sogenannte Progenitorzellen, welche gemeinsam die Durchblutung des Penis bei der Erektion steigern.
Die männliche Erektion
Die männliche Erektion entsteht durch einen komplexen physiologischen Vorgang und erfordert ein gutes Zusammenspiel aus Gefäßen, Nerven, glatter Muskelzellen und v.a. der psychischen Bereitschaft (Lustgefühl) und Entspannung. Nervosität und Versagensängste verursachen Stress, bewirken dadurch eine Adrenalinfreisetzung und somit eine Gefäßverengung und können einer Erektion im Wege stehen. Nervosität und zuviel Grübeln sind wichtige Ursachen der sogenannten „psychogenen“ Erektionsprobleme.